Studienauftrag Münsterstrasse 7,
Sursee

«Der gezähmte Widerspenstige» steht jeweils mit der kurzen Fassade an der Strasse. Die in der Tiefe gestaffelten Volumen gliedern den Aussenraum in zwei Bereiche, den nördlichen, an den Bestandsbau angrenzenden, Gemeinschaftsgarten und die nach Süden ausgerichteten privaten Gärten.

An den lärmigen Enden der Anlage sind eine kleine Gewerbefläche und ein Atelier untergebracht, das Zentrum bleibt dem Wohnen vorbehalten. Die Geometrie der Bauten ist die Folge der inneren Organisation. Die Balkontürme werden zum identitätsstiftenden Merkmal und ermöglichen es auch die kleinen Wohnungen zwei- oder sogar dreiseitig zu orientieren.

Hinter der an der Münsterstrasse neu gepflanzten Baumreihe erscheinen, je nach Perspektive, die beiden identisch konstruierten und materialisierten Solitäre beinahe als ein zusammenhängendes Volumen. Gleichzeitig erlaubt die Setzung der Neubauten eine hohe Durchlässigkeit und den Miteinbezug des Bestands.

Die Erschliessung erfolgt an der vorgesehenen Stelle direkt ab der Münsterstrasse. Die Rampe an der westlichen Parzellengrenze wird in einem kleinen Nebengebäude, dem Gartenschopf, integriert. Die wirtschaftlich organisierte Einstellhalle verbindet sämtliche Bauten im Untergeschoss.

Der Vorschlag versteht sich als Teil der übergeordneten Entwicklungen, bei welcher der Stadtraum östlich der Altstadt mit Wohnnutzungen deutlich verdichtet wird. Ortsbaulich orientieren sich die Neubauten an den frei im Feld zwischen Oberer Graben und Ringstrasse liegenden Bauten des Alterszentrums. Der Bezug zur Münsterstrasse wird dieser Lektüre folgend eher zurückhaltend formuliert. Das Freiraumkonzept differenziert präzise die verschiedenen Öffentlichkeitsgrade, schafft eine hohe Dichte an Grünstrukturen und einen angemessenen ökologischen Wert.