Schulhaus Littau Dorf,
Luzern

1923 wurde beim Bau des Dorfschulhauses ein Kiesvorkommen entdeckt. Das nördlich angrenzende Wiesenland wurde daraufhin für Kiesgewinnung verpachtet, was die Landschaft veränderte. Das Plateau, auf dem die Schule steht, wurde akzentuiert, während eine große Terrasse für Sportfelder 10 Meter tiefer entstand. Eine grüne, steile Geländekante markiert die nördliche Siedlungsgrenze des ursprünglichen Dorfkerns Littau. Diese Markierung wurde genutzt, um Schule und Kirche prominent sichtbar zu machen. Die geplante Erweiterung folgt dieser Logik und stärkt die Geländekanten, wobei die Schulplätze bergseitig und die Talseiten im Grünen bleiben.

Die topographische Eigenart des Ortes wird genutzt, um zwei klare Adressen mit unterschiedlichen Identitäten zu entwickeln: das Plateau und die Terrasse. Auf dem Plateau konzentrieren sich die Lerncluster um den Schulhof, während der Schulpark auf der Terrasse die Adresse für Sport- und Gemeinschaftseinrichtungen bildet. Die Hangkante zwischen Plateau und Terrasse wird nicht als Trennung, sondern als vermittelnder Grünraum verstanden, der landschaftlich vom Wald bis zur Cheerstraße weitergezogen wird.

Drei unterschiedliche Primarschulhäuser gruppieren sich um den Schulhof und bilden den Kern des Lerndorfs. Dieses Trio aus verschiedenen Zeiten formt ein lockeres Ensemble mit einer freien Mitte, die als Adresse erhalten und gestärkt wird. Die neu geschaffenen Zwischenräume bieten Ausblicke in die Landschaft und schaffen kleinteilige Außenraumnischen.

Die Terrasse wird zur neuen Adresse für die Sport- und Betreuungseinrichtungen der Primarschule Littau Dorf. Turnhalle und Betreuung fassen die Spiel- und Sportflächen ein und schaffen mit ihren durchlässigen Erdgeschossen eine enge Verbindung zwischen Innen- und Außenraum. Die langen, niedrigen Holzhäuser strahlen eine einladende Leichtigkeit und Offenheit aus, die den Freizeit- und Sportnutzungen entspricht.

Auftraggeber*in:

Stadt Luzern

Ort:

Littau, Luzern

Auftragsart:

Direktauftrag für Baumanagement

Gesamtleitung Architektur:

Jäger Charpié Architekten ETH SIA, Luzern

Landschaftsarchitektur:

Berchtold.Lenzin Landschaftsarchitekten, Zürich

Kostenplanung und Bauleitung:

kunzarchitekten ag, Sursee

Unterstützung Bauleitung:

Jäger Egli AG, Emmen

Planung und Realisierung:

2022–2026

Programm:

Gesamtsanierung und Erweiterung Primarschulhaus:
20 Klassenzimmer, Doppelkindergarten, Tagesbetreuung und Dreifachturnhalle

Bilder:

Jäger Charpié Architekten ETH SIA, Luzern